
Ideen und Hilfen
- Wenn Ihr einen der vorgeschlagenen Themenschwerpunkte wählt, haben wir hier einige Ideen, wie man sie umsetzen kann:
Viele Lebenswelten – ein Buch:
- Charakter, Regeln und innere Freiheit in einem Buch. Die Tora ist für die jüdische Gemeinschaft mehr als ein religiöses Werk.
- Die meisten Jüdinnen und Juden beziehen sich auf ihr Judentum nicht nur als Religion, sondern sehen sich als Teil eines Volkes, das sich auf eine gemeinsame Ethik verständigt hat.
- Aus den beiden erst genannten Punkten ergeben sich verschiedene Fragen. Einige fallen Euch sicher selbst ein. Hier sind zwei weitere Ideen:
- Was macht die Tora und die hebräische Bibel als Ganzes so außergewöhnlich, dass sich gleich zwei andere große Religionen auf ihre Lehren beziehen?
- Warum schreibt Leo Trepp, dass man die Tora ohne den Talmud nicht wirklich verstehen kann?
Trendsetter:innen:
- Schon im 17. Jahrhundert führte die Geschäftsfrau Glückel von Hameln, eigentlich Glikl bas Judah, eine partnerschaftliche Ehe. Gemeinsam mit ihrem Mann betrieb sie einen Juwelenhandel, den sie allein stemmte, wenn ihr Mann auf seinen langen Geschäftsreisen war. 1691 begann sie, ihre Autobiografie zu schreiben. Noch heute gilt dieses Buch als Zeugnis einer eigenständigen, gleichberechtigten Jüdin. Nach ihr kamen andere Jüdinnen in führenden Wirtschaftspositionen wie die schwäbische Unternehmerin Karoline Kaulla, die im 18. Jahrhundert als reichste Frau Deutschlands galt, oder die Hamburger Reederin Lucy Borchard.
- Die deutsche Frauenrechtlerin Bertha Pappenheim gilt als Pionierin der Frauenbewegung. Bevor irgendjemand darüber sprach, kämpfte sie im 19. Jahrhundert bereits gegen den Frauen- und Mädchenhandel und engagierte sich in der Wohlfahrtspflege. Außerdem strebte sie nach der Gleichstellung von Frauen in den Gemeinden.
- Die Berlinerin Regina Jonas wurde als erste Frau zur Rabbinerin ordiniert. Trotz vieler Widerstände ihrer männlichen Kollegen hielt sie unbeirrt an ihrem Berufswunsch fest. Noch heute gilt sie Rabbinerinnen als Vorbild.
- Die Amerikanerin Betty Friedan war eine der weltweit führenden Feministinnen. Mit ihrem Standardwerk ‚Der Weiblichkeitswahn‘ beeinflusste sie das Denken der Frauen in den westlichen Ländern. Sie stellte die Reduzierung der weiblichen Rolle auf Ehe und Familie in Frage und zeigte, wie tief verwurzelt dieses Denken auf allen gesellschaftlichen Ebenen, vor allem auch in der Werbung, war. 1966 gründete Friedan die National Organization for Women (Nationale Organisation für Frauen), den immer noch größten US-amerikanischen feministischen Verband.
- Einige Wochen bevor Der Judenstaat von Theodor Herzl erschien, hatte die Frauenrechtlerin und Sozialkämpferin Henrietta Szold ihre zionistischen Ideen über einen jüdischen Staat in Palästina veröffentlicht.
- Als Golda Meir 1969 israelische Premierministerin wurde, gehörte sie zu den ersten Frauen in der Welt, die eine solche Machtposition besetzten. In Israel selbst war sie die erste und bisher einzige weibliche Regierungschefin.
- Albert Einstein entwickelte mit einem unabhängigen Blick einige der wichtigsten wissenschaftlichen Lehren.
- Die Soziologin und Gelehrte Mijal Bitton spielt nach dem 7. Oktober eine führende Rolle in der Neuorientierung des amerikanischen Judentums, die auch für die nichtjüdische Gemeinschaft wichtig ist.
- Designer wie Ralph Lauren, Donna Karan oder Isaac Mizrahi haben mit ihren Ideen die Entwicklungen in Mode und Design und das Denken darüber beeinflusst. Ganz zu schweigen von dem in Bayern geborenen Juden Levi Strauss, dem die Welt die Blue Jeans zu verdanken hat.