Deutsche Landjuden
Vor dem Krieg gab es hunderte kleiner Landgemeinden mit jeweils einigen dutzend bis zu (selten) mehreren hundert Mitgliedern über das ganze Reich verteilt. Die Landjuden siedelten in Bayern, Württemberg und Thüringen genauso wie im Rheinland und verfügten oft über eine gute jüdische Infrastruktur, wie Synagoge, Mikwe und koschere Schlachtmöglichkeiten. Viele von ihnen arbeiteten als Viehhändler, Weinhändler, Bauern oder Kaufleute. Mitte des 19. Jahrhunderts waren ein Fünftel der rund 740 Oberlauringer Bürger Juden. Im Lauf der Wende zum 20. Jahrhundert sahen immer mehr junge Juden bessere Aufstiegs- und Geschäftschancen in den Städten, so dass die Anzahl der jüdischen Dorfbewohner abnahm.