Trepp hat sich intensiv mit Franz Rosenzweig auseinandergesetzt. In diesem Beitrag von 1947 für das Magazin Reconstructionist vergleicht er dessen religiöse Philosophie mit dem sehr viel jüngeren Denken der Rekonstruktionisten. Beide, Kaplan und Rosenzweig, setzen sich mit dem Zionismus auseinander.
Der Talmud hält die mündliche Lehre schriftlich fest. Es gibt den Jerusalemer Talmud und den Babylonischen Talmud, der ausführlicher ist. Nur wenn die Nichtjuden das Verhältnis der Juden zum Talmud und damit zur Tora verstehen, können sie beginnen, das Gottesbild der Juden zu erfassen, schreibt Trepp.
Leo Trepp hat Lessing verehrt. Die Juden dürften dessen ‘Nathan, den Weisen’ aber nicht als Relativierung ihres eigenen Glaubens begreifen, erklärt er 1944. Durch eine Annäherung verschiedener Positionen, die darauf basiert, dass Unterschiede verwischt werden, entstehen seines Erachtens keine konstruktiven Dialoge.
Trepp Leo Trepp hat diese Reflexion „Einige Beobachtungen zu Literatur, Theater und Tanz in der antiken jüdischen Tradition“ genannt. Er plädiert dafür, dramatische und künstlerische Ausdrucksformen und Elemente, die in früheren Zeiten im Judentum üblich waren, wieder stärker einzusetzen. Das Foto zeigt Jüdinnen aus vier verschiedenen Kulturen nach einem gemeinsamen Gottesdienst mit Tanz.
1944 beleuchtet Trepp in diesem Essay im Magazin Reconstructionist die unterschiedlichen Interessen an einem interreligiösen Dialog. Für die Christen überwiegt das Interesse an einer anderen Religion, während für die Juden als kleine Minderheit immer auch der Wunsch und die Notwendigkeit hinzukommen, verstanden zu werden, um Diskriminierung zu bekämpfen.
Trepp beschreibt die Schwierigkeiten, die es anfangs in den siebziger Jahren in Gesprächen mit Christen und Muslimen gab, berichtet dann aber auch von positiven Erfahrungen einige Jahre danach. Da das Judentum jede ethische Religion als wertvoll erachtet, können Jüdinnen und Juden den ersten Schritt zu einem solchen Trialog aus seiner Sicht vielleicht einfacher gehen.