Jüdische Soldaten im ersten Weltkrieg

Die Gleichstellung der Juden in der Armee besteht oft nur auf dem Papier. Der Antisemitismus grassiert besonders unter den Offizieren, die sich teilweise mit nationalistischen und antisemitischen Gruppen zusammentun, um ihre Mär von der „Feigheit“ der jüdischen Kriegsteilnehmer publik zu machen. 1916 ordnet Kriegsminister Adolf Wild von Hohenborn die Judenzählung im Militär an, offiziell, um nachzuweisen, dass die Gerüchte über die Juden als Drückeberger unhaltbar seien. Viele Historiker gehen davon aus, dass die Gründe in Wirklichkeit auf antisemitischen Erwägungen beruhten, und dass die Erhebung die Anschuldigungen belegen sollen, Juden seien zum Dienst für ihr Vaterland nicht bereit. Doch das Ergebnis der Zählung bezeugt das Gegenteil, und die Regierung veröffentlicht die Zahlen nicht, was die Gerüchte und den Antisemitismus noch bestärkt. Insgesamt kämpften rund 100000 jüdische Soldaten auf deutscher Seite, mindestens 12000 Juden sind an der Front gefallen.

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Kindheit und Jugend

Leo Trepp wird am 13. März 1913 als erster Sohn des Kaufmanns Maier Trepp (1873–1941) und seiner Frau Selma Zipora (1879-1942) in Mainz geboren. Sein Vater entstammt einer alteingesessenen Familie in Fulda, seine Vorfahren dienten den dort ansässigen Fürstäbten seit dem 15. Jahrhundert als Hofärzte. Sie wurden bald auch zu den Hofjuden Fuldas, Vertreter und Fürsprecher der jüdischen Gemeinschaft.