Thüringen: Erfurt spielte im 14. Jahrhundert eine zentrale Rolle im jüdischen Leben. Viele Juden lebten in Dörfern, handelten mit Vieh oder Textilien, waren Metzger oder Sattelmacher. Andere gründeten kleinere Betriebe oder große Unternehmen wie die Schuhfabrik Hess in Erfurt oder das Kaufhaus Tietz in Gera.
Nach der Schoa kehrt Leo Trepp regelmäßig nach Deutschland zurück. Er lehrt, publiziert, hält Vorträge und engagiert sich für den interreligiösen Dialog. Wissen, so hofft er, wird alten Hass bekämpfen und neuen mindern. Gleichzeitig setzt er als Rabbiner und Autor alles daran, die jüdische Identität zu stärken.
Während des letzten Krieges zwischen der radikal-islamistischen Hamas im Gazastreifen und Israel erklärte Gunda Trepp in einem Essay für die Welt, warum die BDS-Bewegung antisemitisch ist, und warum man den Antisemitismus in vielen sogenannten 'israelkritischen Beiträgen' benennen muss.
Der Deutschlandfunk fokussiert seine Besprechung auf den Antisemitismus, den Trepp bereits in seiner Jugend erlebt hat, und der einen Aufstieg seines Vaters im Militär verhindert hat.
Berlin und Brandenburg: Jüdische Spuren in Brandenburg und Berlin gibt es seit dem 13. Jahrhundert. Doch erst ab 1671 durften fünfzig Familien gegen eine Schutzgebühr in der Region dauerhaft siedeln. Spätestens mit Moses Mendelssohn bildete sich ein lebendiges innerjüdisches Leben, das bald nach außen wirken sollte.