Professoren im Widerstand

1937 tritt Hämel in die NSDAP ein. Besonders seine jüdischen Studenten werden nach dem Krieg vor der Entnazifizierungsstelle bestätigen, dass er sich äußerlich anpasste, um sie zu schützen. Nachdem er 1947 zunächst als „Mitläufer“ verurteilt wird, führen diese Aussagen 1948 zu seiner völligen Entlastung. Er stirbt als Rektor der Universität Erlangen.

Trepps Zweitprüfer, Karl Marbe (31.8.1869 bis 2.1.1953) war zunächst Mitarbeiter und stellvertretender Institutsleiter bei Oswald Külpe an der Universität Würzburg. Gemeinsam mit Külpe und anderen Wissenschaftlern entwickelten sie eine neue Richtung der Psychologie, die höhere geistige Prozesse, wie das Denken, das Urteilen und den Willen experimentell erforschte und die unter dem Begriff Würzburger Schule bekannt wurde. Ab 1909 befasste sich Marbe mit Fragen der angewandten Psychologie. Marbe, verheiratet mit einer Jüdin, verachtete die Hitler-Regierung. Im Geheimen arbeitete er an einem Buch, das die Methoden der Nationalsozialisten unter psychologischen Aspekten erforscht und das erst Jahrzehnte nach seinem Tod veröffentlicht wird.

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