Reichsvertretung der Juden in Deutschland
Die Reichsvertretung der Juden in Deutschland wurde 1933 als „Reichsvertretung der deutschen Juden“ gegründet und musste sich nach den Nürnberger Rassegesetzen umbenennen. Vertreten von ihrem Vorsitzenden, Rabbiner Leo Baeck, sprach sie für die deutschen Juden. Sie war damit auch für die lebensnotwendige Verbindung zum Regime zuständig. Sie organisierte Leben und Auswanderungen und seit den Rassegesetzen ebenfalls Bildung und Erziehung. Ihr gehörten die Landesverbände und der Kulturbund wie fast alle anderen jüdischen Organisationen an. Mit Vermögen aus Erbschaften und vor allem Spenden aus dem Ausland konnte die Reichsvertretung sich lange Zeit über Wasser halten. 1939, zu dem Zeitpunkt umbenannt in ‚Reichsvereinigung der Juden in Deutschland’, wurde sie dem Reichssicherheitsamt unterstellt und musste sich auch an der Vorbereitung von Deportationen beteiligen, was zu schweren Gewissenskonflikten führte.