Schulen
Seit den Nürnberger Rassegesetzen vom September 1935 hat Berlin gesonderte Schulen für die Juden vorgesehen. Noch konnte es sich Deutschland dem Ausland gegenüber nicht leisten, die jüdischen Kinder gar nicht mehr zu unterrichten und ihre Schulpflicht aufzuheben. Hitler wollte die Fassade aufrechterhalten. Die Welt sollte glauben, dass er die Juden zwar aus der deutschen Volksgemeinschaft ausschließen, ihnen aber ihr eigenes Kultur- und Erziehungssystem belassen wollte. Schon zwei Tage nach Erlass der Rassegesetze plante die Oldenburger Regierung „im Geheimen bereits die Errichtung jüdischer Rasseschulen“, wie Trepp später herausfindet. Der „rassenfremde jüdische Schüler“ bilde in der Klassengemeinschaft einen Fremdkörper, dessen Dasein „die notwendige, in der Rasse begründete Übereinstimmung zwischen Lehrer, Lehrstoff und Schüler unmöglich“ mache.