Berlin und Brandenburg: Jüdische Spuren in Brandenburg und Berlin gibt es seit dem 13. Jahrhundert. Doch erst ab 1671 durften fünfzig Familien gegen eine Schutzgebühr in der Region dauerhaft siedeln. Spätestens mit Moses Mendelssohn bildete sich ein lebendiges innerjüdisches Leben, das bald nach außen wirken sollte.
Baden-Württemberg: Zahlreiche jüdische Bürger halfen beim Aufbau einer gerechteren Gesellschaft. So entwickelte der Arzt Julius Moses in Mannheim ein Schulkonzept, das auch die Schwachen mitträgt. Und Moritz Ellstätter wollte als Finanzminister vor allem die Arbeiter steuerlich entlasten. Wie begann das alles?
Niedersachsen: Nach wiederholten Vertreibungen konnten sich Juden erst im 17. und 18. Jahrhundert dauerhaft im heutigen Niedersachsen ansiedeln. Unter ihnen gab es Reformer wie Israel Jacobson. In Oldenburg wirkte der Begründer der Neo-Orthodoxie, Samson Raphael Hirsch. Heute gibt es neue Gemeinden und Synagogen.
Die Schirmherrin des Leo-Trepp-Schülerpreises, Dr. h.c. Charlotte Knobloch, betont in ihrer Videobotschaft, dass der Leo Trepp-Schülerpreis die jungen Teilnehmer ausdrücklich dazu ermutige, jüdisches Leben in Deutschland außerhalb einer Unterrichtssituation und jenseits historischer Fotos kennenzulernen.
Leo Trepp hat sein Leben lang eine Verbindung zwischen Religiosität und einem ebenso tiefen Engagement für die Gesellschaft angestrebt. In dieser Form des Judentums, der Neo-Orthodoxie, wuchs er auf. Auch wenn deren Begründer, Samson Raphael Hirsch, in seinen Reformen aus Trepps Sicht nicht weit genug gegangen war, hat ihn dessen Denken und Wirken beeinflusst.